Albaniens «Shutdown»

Während in der Schweiz am 01. Januar 2019 das neue Geldspielgesetz in Kraft tritt, geht Albanien wesentlich rigoroser vor: Das Parlament verabschiedete in letzter Sekunde ein Gesetz, dass das Glücksspiel de facto verbietet.

Wie unter anderem bei euronews.com nachzulesen ist, verbietet de facto die albanische Regierung aufs neue Jahr das Glücksspiel im eigenen Lande. Hiervon betroffen sind insbesondere 4’300 Wettbüros, welche von heute auf morgen ihre Türen unwiederruflich schliessen müssen. Bei einem 3-Millionen Einwohnerland entspricht diese Zahl an Wettstuben einer enormen Verbreitung: Auf gerade einmal 697 Einwohner kommt so eine einzige Wettstube, verrückt.

Die Massnahme beruht insbesondere auf dem Spielerschutz, nicht weniger als 70% der geschiedenen Eheleute gaben laut Bericht an, sich aufgrund übermässigen Spiels getrennt zu haben. Zudem versuchten sich 1 von 4 problematischen Spieler laut einer Studie der Universität Tirana bereits ein oder mehrere Male das Leben zu nehmen. Andere Studien erhoben, dass Albaner und Albanerinnen rund 150 Millionen Euro ins Glücksspiel steckten, für ein eher armes Land wie den Balkanstaat stellt aber insbesondere die um ein vielfaches höhere Dunkelziffer aus illegalen Spielen ein grosses Problem dar. Schätzungen gehen davon aus, dass sich diese auf 750 Millionen Euro und mehr belaufen würden.

Ausgenommen vom Verbot bleiben auch nach dem 01. Januar 2019 Casinos in Fünf Sterne-Hotels, eine Bingo-Sendung im Fernsehen sowie die nationale Lotterie.